19.08.2019
Betriebsbesichtigung des Kreisobmanns Jakob Maier in Niederding

Unser Landratskandidat Hans Schreiner besuchte mit den Fraktionskollegen Korbinian Empl und Maria Grasser, sowie Vertretern der SPD und der Grünen den Hof von Jakob Maier in Niederding.

Vor Ort konnte man sich gemeinsam einen groben Überblick über die Arbeit des Landwirts machen.

Beim Thema Ackerbau stand Fruchtfolge, Maisanbau und Blühstreifen im Fokus. Jakob arbeitet und bewirtschaftet hier schon seit Langem in vorbildlicher Weise und geht noch weitere zukunftsweisende Schritte. Als Dauerkultur steht seit vergangenem Jahr ein Feld mit gelb blühender Donau-Silphie am Straßenrand nach Niederding. Eine wahre Freude für Insekten und Betrachter. Im zeitigen Herbst wird das Feld gehäckselt, die Ernte wird siliert und dient anschließend als Rohstoff für die Hof-eigene Biogasanlage. Der Ertrag und Wirkungsgrad liegt zwar bei nur ca. 80 % gegenüber der sonst üblichen Maissilage, die Pflanze könnte aber durchaus aufgrund seiner Eignung als Dauerkultur und dem geringen Pflegeaufwand eine Alternative zu Mais beim Einsatz für Biogasanlagen werden.

Im Anschluß stand ein Abstecher zur Hofstelle an.

Gemeinsam mit Landwirt Lorenz Strobl betreibt Jakob seit nunmehr 23 Jahren eine Betriebsgemeinschaft. Es waren interessante Beweggründe, die im Jahr 1996 die beiden Hofnachfolger und einen weiteren Junglandwirt diesen - bayernweit mit Interesse verfolgten - mutigen Schritt gehen ließen.

Der anfängliche Offenstall mit Melkkarusell und Platz für 130 Kühe musste mittlerweile aus gesundheitlichen Gründen einer Färsenhaltung weichen. Hier werden von 5 zuliefernden Landwirten ca. 200 weibliche Rinder gehalten und bis etwa 4 Wochen vor Abkalbetermin optimal mit hofeigenem Futter versorgt. Anschließend gehen die Rinder wieder an die Eigentümer zurück.

Ein weiteres Standbein der Betriebsgemeinschaft ist die hofeigene Biogasanlage. 12 umliegende Wohnhäuser werden hier mit Nahwärme versorgt, die Stromleistung geht ins Netz. Demnächst wird die Anlage ertüchtigt und mit neuester Speichertechnik ausgestattet. Problematisch wird es jedoch wenn, wie von der Regierung geplant, 2027 die staatliche Förderung wegfällt.

Von der Kommunalpolitik wünscht sich Jakob Maier in erster Linie ein Bemühen um mehr Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft, ihrer Arbeit und ihr Bemühen um hochwertige Lebensmittel und Erhalt der Kulturlandschaft.

Desweiteren muß der Flächenfraß eingedämmt werden. Nordumfahrung, 3. Startbahn, Ringschluß und nicht zuletzt Zuzug mit den zu erwartenden Ausweisungen von Bauland nehmen unseren hiesigen Landwirten Stück für Stück ihre Existenzgrundlage, den hierzulande wertvollen, fruchtbaren Boden.

Die Bauern im Landkreis Erding sind derzeit stark verunsichert. Wir verfügen über hervorragende natürliche Rahmenbedingungen. Dennoch wird die Arbeit der Landwirte zu wenig wertgeschätzt. Nachhaltige Bewirtschaftung und der Erhalt unserer Umwelt sind seit jeher die Grundlage des bäuerlichen Wirtschaftens. Dies gilt es dem Kunden glaubhaft zu vermitteln. Verbraucher und Landwirte müssen gemeinsam an Erhalt und Verbesserung unserer Strukturen arbeiten.